Gute Bakterien, schlechte Bakterien: das Gleichgewicht im Darm macht aus!

06.03.2024 196

Das Mikrobiom des Darmes ist ein großes Thema, das für viele Diskussionen sorgt. Ist der Darm der Sitz unseres Immunsystems? Töten Antibiotika die Mikroflora? Sollte man Probiotika einnehmen? Erfahren Sie mehr darüber in diesem Artikel.

Darm

Mikrokosmos im Darm

Das Mikrobiom wird aktuell so häufig geforscht, wie noch nie zuvor. Alle von Gastroenterologen bis Neurologen beschäftigen sich mit den Bakterien und versuchen, ihre Funktion und die Wirkung auf den gesamten Organismus zu verstehen.

Man vermutet, dass es so viele Bakterien im menschlichen Darm gibt, wie Zellen im Körper. Man teilt sie grob in gute und schlechte Bakterien auf, obwohl deren pauschale Bewertung nicht ganz korrekt ist. Einige Bakterien sind seit Jahrzehnten in seiner Funktion bekannt und sie werden erfolgreich in der Therapie als Probiotika oder auch in der Lebensmittelindustrie für die Joghurt- oder Käseherstellung eingesetzt. Über die anderen wird immer noch geforscht, um ihre Aufgabe zu verstehen und dieses Wissen zunutze zu machen.

Die Gesundheit liegt im Darm

Wo alle Wissenschaftler einig sind, ist die Idee, dass der Darmzustand einen Einfluss auf unsere Gesundheit hat und dass die richtige Zusammensetzung des Mikrobioms diese Gesundheit ausmacht.

Die meisten Menschen müssen sich mit dem Thema spätestens bei Antibiotikatherapie auseinandersetzen. Wie schon der Name sagt, wirken solche Medikamente gegen Bioorganismen also gegen Bakterien, und zwar gegen alle, ob pathologische, die uns krank machen, oder „gute“, die in unserem Darm leben.

Aber nicht nur Antibiotika wirkt negativ auf den Darm, sondern auch andere Medikamente, wie Schmerzmittel, Blutdrucksenker oder Antiallergika. Außerdem kann sich die Zusammensetzung der Darmflora unter Einfluss vom Disstress, Alkohol, Ernährung mit vielen künstlichen Zusatzstoffen ungünstig ändern.

Symptome bei der Störung von Darmflora

Diese Störung führt zu einer Reihe von Symptomen, die sehr belastend für einen sein kann und sogar die Lebensqualität beeinträchtigen kann. Verdauungsprobleme wie Durchfälle, Blähungen, Verstopfung oder Bauchschmerzen sind die ersten Zeichen. Aber auch bei Symptomen, die auf den ersten Blick nichts mit der Verdauung zu tun haben, sollte man die Darmflorastörung in Betracht ziehen. Infektanfälligkeit, Hautprobleme, Allergien, chronischen Infekten (Sinusiten), Kopfschmerzen und viel mehr können die Folgen sein.

Wenn der Darm ins Ungleichgewicht gerät, wird es oft empfohlen, Probiotika einzunehmen. Die Probiotika sind Bakterien, die den Darmaufbau fördern. Sie besiedeln die Darmschleimhaut und so schützen sie vor der Zerstörung durch aggressive Bakterien, die auch im gesunden Darm vorhanden sind. Zu den bekanntesten physiologischen Bakterien gehören Lakto- und Bifidobakterien. Wenn sie sich im Darm gut vermehren können, dann lassen sie den „bösen“ Bakterien wie zum Beispiel Clostridien keine Chance, sich durchzusetzen und uns krank zu machen. 

Darmbakterien brauchen Futter

Was aber dabei ganz wichtig zu beachten ist, ist die Versorgung der Bakterien mit der Nahrung. Sie bevorzugen nämlich ein ganz bestimmtes Futter und mögen vielleicht nicht unbedingt das, was ihr Wirt gerne isst. Es geht hier um die Ballaststoffe, die auch als Präbiotika gelten, also die Stoffe, die unsere guten Bakterien füttern und zu einem entsprechenden Milieu im Darm beitragen, damit sich die Bakterien vermehren können.

Ballaststoffe sind entscheidend

Welche Nahrungsmittel enthalten eigentlich Ballaststoffe? Um sich das einfach zu merken, gilt grundsätzlich eine Regel: sie sind in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Die Produkte tierischer Herkunft enthalten keine Ballaststoffe.

Hier sind 5 Gruppen von Lebensmitteln, die unsere Mikroflora gut unterstützen können:

  • Gemüse und Salate
  • Obst und Beeren
  • Hülsenfrüchte
  • Vollkorngetreide
  • Nüsse und Samen

Diese Empfehlung kann einen gesunden Darm unterstützen. Wenn man aber schon bestimmte Beschwerden hat, sollte man einen Rat beim Arzt oder Heilpraktiker holen. Da das Thema sehr komplex und individuell ist, sollte man nicht einfach Bakterien aus der Apotheke holen und einen Salat täglich essen, oder noch schlimmer Probiotika prophylaktisch oder andauernd einnehmen.

Grundsätzlich soll zuerst eine Stuhluntersuchung durchgeführt werden, um die genaue Ursache für die Beschwerden zu finden. Nur dann kann eine entsprechende Therapie verordnet werden, die Ihre Gesundheit fördert und Ihnen Geld spart. Falls Sie einen Verdacht auf ein Problem mit der Darmflora vermuten oder oben beschriebene Beschwerden haben, lassen Sie sich in unserer Praxis beraten.