Dehnen ist der Schlüssel zum schmerzfreien Leben
Was machen viele gleich nach dem Aufwachen oder wenn sie lange am Tisch gesessen haben? Richtig, sie dehnen und strecken sich. Das ist ein völlig natürlicher Reflex, um die Muskeln wieder in ihre normale Länge zu bringen. Mit anderen Worten, gleichen wir dadurch die Verkürzung aus, die wir uns während einer lang andauernden Position zugefügt haben.
Die Natur ist sehr schlau und durch die Evolution entwickelten sich Mechanismen, die uns schützen beziehungsweise gesund halten.
Warum ist das denn so, dass immer mehr Menschen unter Schmerzen leiden, vor allem unter Gelenkschmerzen? Sogar die moderne Medizin stoßt an ihre Grenzen, was die Therapie betrifft. Wussten Sie eigentlich, dass die Rückenschmerzen mittlerweile die Ursache Nummer eins, warum Menschen krankgeschrieben werden?
Dabei kann die Lösung des Problems sehr einfach sein. Lassen Sie uns logisch denken. Unser Körper wurde für Bewegung und für ein vielseitiges Einsetzen entwickelt. Alleine, wenn man an unsere Vorfahren denkt, was ihr Körper alles leisten musste und vor allem konnte. Täglich kilometerweise laufen, Bäume klettern, jagen und vieles mehr.
Heutzutage müssen wir das alles zum Glück nicht mehr tun. Aber hat das nur Vorteile? Der Körper ist genetisch immer noch derselbe wie zuvor, das heißt, wir brauchen auch heute noch die Bewegung für die Gesundheit. Die Muskeln und Faszien wollen trainiert werden, die Knochen belastet werden. Der menschliche Organismus funktioniert immer nach dem Prinzip: „Use it or lose it“. Also alles, was gebraucht wird, sollte man behalten, alles anderes abbauen.
Dieses Prinzip kennt jeder, der schon einmal einen Knochenbruch hatte und das Gelenk ruhigstellen sollte. Nach Tagen später merkt man, wie schnell die Muskeln abbauen, die nicht eingesetzt werden. Und das gilt absolut für jede Funktion im Körper.
Die heutige Lebensweise wurde sehr gemütlich. Wir nutzen leider nicht mehr das ganze Bewegungspotenzial unseres Körpers. Unsere täglichen Bewegungsabläufe sind viel zu einseitig und engwinkelig geworden. Durch viele Erfindungen wie Auto, Haushaltshelfer, Handys und Internet haben wir kaum Möglichkeit uns so zu bewegen, wie der Körper das braucht. Sogar beim Sporttreiben ist das ein Problem. Bei vielen Sportarten bewegt man sich sehr einseitig. Ein Radfahrer braucht vor allem seine Beine, ein Bodybuilder trainiert seine Muskeln meistens isoliert.
Und am liebsten nutzt man alle Privilegien des modernen Lebens und entwickelt dadurch den Bewegungsmangel, der sich nicht nur im Bewegungsapparat bemerkbar macht, sondern auch in anderen Organsystemen.
Die Lösung für die ganzen Probleme liegt aber an der Oberfläche. Es geht ums Ausgleichsprinzip. Jede Bewegung, die unsere Muskeln verkürzt, muss durch die Dehnung kompensiert werden. Durch die Dehnung der Muskelfaser statt lässt die Zugspannung in den vorher verkürzten Muskeln nach. Wenn aber diese Spannung andauernd in den Muskeln zum Beispiel um die Gelenke bleibt, dann können auch die Knochen geschädigt werden, da die Muskeln eine immense Zugkraft besitzen. In dem Fall droht dem Körper eine Schädigung, die das Gehirn durch die Signale der Schmerzrezeptoren erkennt und einen Alarmschmerz als Schutzfunktion auslöst. So empfindet ein Mensch den Schmerz und wird vorsichtiger in seiner Bewegung, um die Verletzung zu vermeiden.
Wenn man diese Signale lange ignoriert oder durch die Einnahme vom Schmerzmittel unterbricht, schränkt man sich immer mehr in der Bewegung ein oder man nimmt immer häufiger eine schonende Position ein.
Das führt wiederum zu noch mehr Verkürzungen. So entsteht ein Teufelskreis. Darum ist es wichtig, Dehnübungen ins tägliche Leben einzubauen, um die einseitigen Bewegungen auszugleichen. Dieses Prinzip wirkt nicht nur vorbeugend gegen Schmerzen, sondern es hilft auch bei schon vorhandenen Problemen.
Zu diesem Zweck wird in unserer Praxis die Bewegungstherapie angeboten. Außerdem kann man bei Schmerzen die Therapie nach Liebscher&Bracht einsetzen.
Und denken Sie daran: es ist möglich, ein langes und schmerzfreies Leben zu führen, wenn man sich regelmäßig dehnt.